Infos für Interessierte
Pflegefamilie zu werden ist eine erfüllende und anspruchsvolle Aufgabe zugleich. Jedes Pflegeverhältnis ist anders und wird individuell betreut.
Was ist eine Pflegefamilie?
Als Pflegefamilie nehmen Sie Kinder und Jugendliche (0–18 J.) auf, die vorübergehend oder längerfristig nicht bei ihren leiblichen Eltern aufwachsen können. Sie bieten Ihnen einen sicheren Ort und schaffen eine Atmosphäre, in der die Kinder Entwicklungsschritte wagen können und Jugendliche Stabilität zurückgewinnen. Sie helfen mit, Zukunftsperspektiven zu entwickeln.
Viele Formen von Familie
Sie können unabhängig von Ihrer Lebensform Pflegefamilie werden. Ob als Einzelperson, als Paar, Patchwork oder gleichgeschlechtliche Paare, ob mit oder ohne eigene Kinder oder bereits kurz vor dem Rentenalter.
Unterschiedliche Platzierungsformen
Ein Pflegekind bedeutet nicht immer, dass jemand dauerhaft bei Ihnen einzieht. Es gibt vier verschiedene Platzierungsformen:
Neben der Kurzzeitplatzierungen von Kindern und Jugendlichen bei akuten Krisen und der Langzeitplatzierungen suchen wir auch Wochenend- und Ferienplatzierungen, um die Herkunftsfamilien zu entlasten.
Aber auch Platzierungen von unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden (UMA/MNA) deren kultureller Hintergrund eine besondere Herausforderung darstellt, gehören zu unseren Vermittlungsschwerpunkten.
Miteinander von allen Beteiligten
Es ist wichtig, dass die Pflegeperson sowohl das Pflegekind als auch die Herkunftsfamilie verstehen und unterstützen können. Die Zusammenarbeit mit Behörden ist ebenfalls entscheidend, um die bestmögliche Betreuung und Unterstützung für das Kind sicherzustellen.
Das Zentrum für Pflegekinder (ZPK) bietet dabei eine unterstützende Rolle, indem es Pflegepersonen coacht und sie Schritt für Schritt durch diesen Prozess führt.
Wer kann Pflegeperson werden?
Für diese anspruchsvolle Aufgabe setzen wir ein grosses Engagement und Freude voraus. Dies erfordert Einfühlungsvermögen, Offenheit und Wohlwollen, aber auch Klarheit und Bereitschaft, sich auf Ihr Gegenüber und dessen individuelle Lebenssituation einzulassen.
Es ist auch wichtig, dass alle Mitglieder der potenziellen Pflegefamilie mit der Aufnahme eines Pflegekindes einverstanden sind. Dies stellt sicher, dass alle Beteiligten sich der Verantwortung bewusst sind und sich gemeinsam dafür einsetzen können, dem Kind die bestmögliche Unterstützung zu bieten.
Viele Formen von Familie
Sie können unabhängig von Ihrer Lebensform Pflegefamilie werden. Ob als Einzelperson, als Paar, Patchwork oder gleichgeschlechtliche Paare, ob mit oder ohne eigene Kinder oder bereits kurz vor dem Rentenalter.
Stimmen von Pflegefamilien
Wie es ist eine Pflegefamilie zu sein und was einen erwartet, lernt man am besten aus Erfahrung. Wir haben unterschiedliche Stimmen aus unserem Pflegefamilienpool für Sie zu Wort kommen lassen, so können Sie von ihrem Wissen profitieren: Interviews mit Pflegefamilien
Wie werde ich Pflegeperson?
Pflegefamilie ist nicht gleich Pflegefamilie. Ob traditionell, Single oder gleichgeschlechtlich, es gibt viele verschiedene Formen von Pflegefamilien. Das Pflegekind lebt nicht zwangsläufig dauerhaft bei Ihnen; es gibt diverse Platzierungsformen. In unseren Erstinfoveranstaltungen werden Sie über die Feinheiten einer Pflegeplatzierung informiert.
Weg zur Pflegefamilie
Als ersten Schritt laden wir Sie zu einem Informationsanlass ein und kommen im Anschluss zu einem persönlichen Gespräch zu Ihnen nach Hause.
Beim Infoanlass erhalten Sie Informationen über das Pflegekinderwesen, zu möglichen Formen von Pflegeverhältnissen, Rechten und Pflichten, zur Entschädigung und zu den Begleitformen des ZPK als Fachpflegefamilie.
Im anschliessenden persönlichen Erstgespräch gehen wir auf Ihre spezifischen Fragen ein.
Infoanlässe für interessierte Pflegefamilien 2024
In der Infoveranstaltung erhalten Sie erste Informationen zum Thema Pflegefamilie
- Wie werde ich Pflegefamilie (Voraussetzungen, Bewilligungsverfahren, Anerkennungsverfahren, Ausschlusskriterien)?
- Dauerplatzierungen, Entlastung oder Kurzzeitplatzierungen; was heisst das eigentlich?
- Was erwartet mich im Alltag als Pflegefamilie?
- Wie werde ich als Pflegefamilie vom Zentrum Pflegekinder unterstützt?
Sind Sie an den möglichen Terminen verhindert oder haben Sie noch weitere Fragen? Dann freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme.
Termine & Anmeldung
Was erwartet mich bei der Eignungsabklärung?
Um ein Pflegekind aufzunehmen, brauchen Sie eine Bewilligung, die sicherstellt, dass Sie und das Kind gut zueinander passen und dass die Sicherheit des Kindes gewährleistet ist. Dafür möchten wir Sie gerne etwas besser kennenlernen.
Im Aufnahmeverfahren erzählen Sie uns von Ihrer Motivation, Ihren Werten und Ihrer Lebensweise. Wir fragen Sie auch nach Ihrer Gesundheit, Ihren finanziellen Verhältnissen und Ihrem Leumund.
Wenn Sie in Basel-Stadt wohnen, prüft die Fachstelle Jugendhilfe Ihre Eignung und erteilt Ihnen eine Verfügung. Wenn Sie in Baselland wohnen, begleitet Sie das Zentrum Pflegekinder durch den Prozess, der mit der Pflegeplatzbewilligung durch die KESB Ihres Wohnorts abgeschlossen wird.
Welche Pflegeverhältnisse gibt es?
Pflegeeltern spielen eine entscheidende Rolle im Leben der Kinder, die sie aufnehmen. Sie bieten nicht nur ein sicheres Zuhause, sondern auch emotionale Unterstützung, Ermutigung und Anleitung.
Pflegeeltern werden von unseren Fachpersonen begleitet, in erzieherischen, organisatorischen oder inhaltlichen Fragen, in Krisen oder herausfordernden Situationen. So wird beim Platzierungsort «Pflegefamilie» eine qualitativ hohe fachliche Unterstützung gewährleistet.
Die Intensität der Begleitung variiert kantonal nach Leistungsvereinbarung und nach Begleitmodus von monatlich einem bis zu fünf telefonischen oder persönlichen Kontakten.
1. Wochenend-Pflegeeltern (WEF)
Bei der Wochenend-Entlastung und Ferienbetreuung kommt ein Kind ca. 2-mal im Monat am Wochenende und je nach Bedarf und Vereinbarung einen Teil der Schulferien zu Ihnen nach Hause. Sie entlasten damit die Herkunftsfamilien, ermöglichen dem Pflegekind Zugang zu Ihrer Wochen(end)gestaltung.
Auf diese Weise bereichern Sie auch die Lebensqualität des Pflegekindes, indem Sie ihm persönliche Erfahrungen und Eindrücke ermöglichen.
2. Kurzfristige SOS-Platzierung
Manchmal kommt es vor, dass ein Kind akut nicht mehr in seiner Herkunftsfamilie leben kann. Wenn Sie bereit sind ein Kind kurzfristig bei sich aufzunehmen, bieten Sie ihm Halt und einen sicheren Ort währenddessen eine geeignete Anschlusslösung gefunden wird.
Dieses Pflegeverhältnis kann von wenigen Tagen bis zu maximal drei Monaten dauern.
3. Mittel- und langfristige Pflegeverhältnisse
Kinder, die aus unterschiedlichen Gründen mittel- bis langfristig nicht in ihrer eigenen Familie leben können, benötigen einen Ort, an dem sie Verbindlichkeit, Beziehung und Sicherheit in einem familiären Umfeld finden können. Als Pflegefamilie nehmen Sie ein Kind für längere Zeit oder dauerhaft als Teil Ihrer Familie auf.
Dabei werden Sie von einem professionellen Team begleitet und unterstützt. Sie achten dabei die Bindungen des Kindes zu seiner Herkunftsfamilie und fördern sie durch Wohlwollen und Loyalität.
Eine Langzeitplatzierung ist keine Adoption, es kann auch bedeuten, dass das Kind nach einigen Jahren in der Pflegefamilien wieder in die stabilisierte Herkunftsfamilie zurückkehrt.
4. UMA
Als Pflegefamilie für einen unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden (UMA) nehmen Sie in der Regel einen Jugendlichen für längere Zeit oder bis zu seiner Selbstständigkeit auf und unterstützen ihn bei seiner Integration und Entwicklung.
Dabei werden Sie von unserer persönlichen Fachbegleitung aus dem UMA-Team unterstützt, die auf spezielle Themen für UMAs in Pflegefamilien spezialisiert ist.