Sicherheit und Stabilität fernab vom eigenen Zuhause

Sie bieten einem unbegleiteten asylsuchenden Minderjährigen (UMA) Kind, das aus verschiedenen Gründen seine Heimat verlassen musste und ohne seine Eltern oder andere Erwachsene in die Schweiz gekommen ist, ein neues Zuhause und eine neue Familie für eine bestimmte Zeit.

Dabei geben Sie dem Kind Geborgenheit, Sicherheit und ermöglichen ihm eine positive Entwicklung. 

Jede erwachsene, integre Person mit ausreichend Wohnraum und finanzieller Sicherheit ist willkommen: Singles, Paare, LGTBQ; Rentner*in oder Familien mit deutschen Sprachkenntnissen und Interesse an einem zusätzlichen Kind in der Familie.

Die Dauer hängt vom Einzelfall ab, kann aber von mehreren Monaten bis zu mehreren Jahren reichen. Das Ziel ist, dem UMA-Kind eine stabile und verlässliche Beziehung zu bieten, bis es eine klare Aufenthaltsbewilligung hat oder selbständig leben kann.

UMA (Unbegleitete minderjährige Asylsuchende) sind eine wichtige Zielgruppe, die besondere Unterstützung benötigt. Wenn Sie darüber nachdenken, UMA in einer Pflegefamilie aufzunehmen, sollten Sie einige wichtige Voraussetzungen beachten:

1. Erfahrung mit Jugendlichen: Da die meisten UMA Jugendliche sind, ist es von Vorteil, Erfahrung im Umgang mit dieser Altersgruppe zu haben. Dies kann durch eigene Kinder oder durch die Arbeit mit Jugendlichen erreicht werden.
2. Offenheit gegenüber fremden Kulturen und Religionen: UMA stammen aus verschiedenen Ländern und Kulturen. Eine grosse Offenheit und Toleranz gegenüber unterschiedlichen Lebensweisen, Traditionen und Religionen sind wichtig.
3. Alter der Pflegepersonen: Personen über 50 Jahre, aber auch jüngere Rentner*innen, können als Pflegeeltern für UMA infrage kommen.  Das Wichtigste ist, dass sie bereit sind, sich auf diese wichtige Aufgabe einzulassen.
4. Unterstützung und Sicherheit: UMA benötigen einen sicheren Ort, an dem sie zur Ruhe kommen können. Sie möchten schnell Deutsch lernen und sich in der Schweiz zurechtfinden. Pflegepersonen spielen eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung in der Schule und der Berufsfindung, um den UMA den Weg zur Selbstständigkeit zu ebnen.

UMA benötigen einen sicheren Ort, an dem sie zur Ruhe kommen können. Sie möchten schnell Deutsch lernen und sich in der Schweiz zurechtfinden. Dazu benötigen sie Unterstützung sowohl in der Schule als auch bei der Berufsfindung.

Pflegepersonen spielen hierbei eine entscheidende Rolle auf dem Weg zur Selbständigkeit.

Wenn Sie darüber nachdenken, UMA in einer Pflegefamilie aufzunehmen, sollten Sie folgende Aspekte berücksichtigen:

1. Sprachbarrieren und Missverständnisse: Die Sprache ist ein zentraler Punkt. Es dauert eine Weile, bis sich UMA fliessend auf Deutsch unterhalten können. Geduld und Verständnis sind hier gefragt.
2. Esskultur und individuelle Bedürfnisse: Viele UMA schätzen es, wenn sie die Möglichkeit haben, in der Pflegefamilie ihr eigenes Essen zu kochen. Die kulinarische Vielfalt und individuellen Vorlieben sollten berücksichtigt werden.
3. Andere Erfahrungen und Reife: UMA bringen oft andere Lebenserfahrungen mit als Jugendliche, die hier aufgewachsen sind. Sie wirken oft reifer und selbstständiger. Die Begleitung der jugendlichen UMA zielt weniger auf erzieherische Fragen ab, sondern darauf, sie bei der Integration in die Schweiz und in eine neue Selbstständigkeit zu unterstützen.
4. Traumatisierte Erlebnisse: Viele UMA sind von den Erlebnissen in ihrer Heimat und von der Flucht traumatisiert. Dies äussert sich häufig in Schlaf- und Lernproblemen. Ein wertschätzendes Zuhause auf Zeit kann ihnen Sicherheit und Vertrauen zurückgeben.

Wenn Sie bereit sind, sich auf diese wichtige Aufgabe einzulassen, können Sie das Leben eines jungen Menschen nachhaltig beeinflussen.

Sie haben die Möglichkeit, einen unserer Infoanlässe zu besuchen. Vorab können Sie einen Zeitslot für erste Fragen buchen oder sich auf unserer Webseite zu einzelnen Themen einlesen. 

Nach dem Besuch der Infoveranstaltung benötigen Sie eine Pflegeplatzbewilligung. Je nach Wohnkanton erhalten Sie diese von der Fachstelle Jugend (BS) oder der KESB (BL). Dazu bedarf es (mind.) eines Abklärungsgesprächs bei Ihnen zu Hause.

In der Regel werden die Basiskurse parallel zu den Abklärungsgesprächen besucht, sodass Sie etwa 3 Monate für den Prozess benötigen, bis wir Sie in den Pflegefamilienpool aufnehmen und Ihnen ein Pflegekind vermitteln können. Die Nachfrage nach UMA-Pflegefamilien ist hoch, daher können Sie bald mit einer Anfrage rechnen.

Pro Tag und Kind wird eine Aufwandsentschädigung von ca. CHF 80 gezahlt, die je nach Kanton gering variiert. Zusätzlich werden die Kosten für die Krankenversicherung, die Schule und die Freizeitaktivitäten des Pflegekindes übernommen.

Sie übernehmen die alltägliche Betreuung und Erziehung des minderjährigen Asylsuchenden und fördern seine Entwicklung und Integration. Dabei respektieren Sie die Herkunft und die Identität des Kindes und unterstützen den Kontakt zu seinen Verwandten.

Sie arbeiten mit den Fachstellen und den Behörden zusammen und nehmen an Weiterbildungen teil.

Wir bieten Ihnen vier Basismodule als Vorbereitung auf die Aufgabe als Pflegeeltern sowie die Möglichkeit eines regelmässigen Austauschs zu allen Fragen rund um Ihr Pflegeverhältnis, sowohl mit Fachbegleitung als auch in Pflegeelterngruppen.

Zudem stehen wir Ihnen auch bei Krisen und Konflikten zur Seite und vermitteln bei Bedarf weitere Hilfen.

Das Zentrum Pflegekinder sucht verstärkt engagierte Pflegefamilien, die ebenfalls in die Schweiz eingewandert sind und eine der Sprachen der UMA (Unbegleitete minderjährige Asylsuchende) sprechen.

Eine wichtige Voraussetzung hierbei ist, dass mindestens ein Elternteil sich auf Deutsch mit uns verständigen kann.